Sport?!

laufen

Ich habe bisher nie einen Zugang zu sportlichen Aktivitäten gefunden. Bei meinen Eltern herrscht das Motto: „Solange ich sportlich aussehe braucht es das nicht“

Manche Menschen streben danach sich über die Begrenzungen und Befindlichkeiten des Körpers zu erheben, „leichter“ zu werden. Ich habe die Bewegung in diese Richtung immer als viel einfacher empfunden als so richtig mit allem in meinen Körper einzuziehen, ihn nicht nur als „Bruder Esel“ und Werkzeug zu sehen. Natürlich hat das seine Geschichte.

Jetzt wo der Körper nicht mehr nur gibt sondern auch gerne etwas investiert sehen würde, stellt sich konkret die Frage welches Verhältnis ich in den nächsten Jahren zu ihm haben möchte. Kümmere ich mich notgedrungen, notdürftig, oder mit Interesse und Hinwendung aus Liebe?

Für mich ist es Zeit dieses Seelenhaus zu würdigen, es zu pflegen, ihn anders kennen zu lernen und ihm für viele Jahre und zwei gesunde Kinder zu danken.
Ich sprach oft mit meinem Mann über meine Unfähigkeit einen Zugang zum Sport zu finden. Und wie so oft ist es die Kombination aus richtigem Zeitpunkt und dem zündenden Ausschlag. Mein Mann sagte: „Der Zugang kommt nicht zuerst oder sofort. Davor steht Disziplin“. Okay. Disziplin kann ich. Und so war dieser Aspekt der zunächst alleinige der mich trug  und ich begann ein Abenteuer.

Ich bin bereit eine ganz neue Erfahrung zu machen und wirklich etwas von mir dafür einzusetzen. Ich denke sich in einer Sache zu bemühen die einem liegt ist eine einschätzbare Anstrengung. Sich zu engagieren in einer Sache die einem schwer fällt ist eine andere Art „Spieleinsatz“, eine andere Anstrengung, vielleicht sogar zunächst ein Opfer. Und so geh ich seit 7 Monaten täglich 1 Stunden gezielt Ausdauersport machen und kümmere mich anschließend um meinen Rücken.

Ich verändere mich und arbeite daran Sport so ins Leben zu integrieren dass es täglich so selbstverständlich für mich ist wie Zähneputzen. Wenn ich jetzt draußen mit meinem Sohn Fangen spiele hängt er mich nicht mehr so schnell ab.

Und irgendwann renne ich durch den Wald. So leichtfüßig, fast fliegend und für den Moment unbekümmert, wie ich es als Kind erlebt habe!