Morgens kamen wir ins Museum und, ohne Frühstück, wurden wir gleich zum „Bierstacheln“ eingeladen und standen in der Schmiede des Museums.
Das Bierstacheln geht auf eine alte Schmiede-Tradition zurück. Um zu kaltes Bier auf eine angenehmere Trinktemperatur zu bringen, tauchten Schmiede früher ein glühendes Eisen, oft ein Schürhaken, in das Bier.
Der Bierstachel wird auf bis zu 600°C in der Esse erhitzt. In diesem Fall wurde ein kaltes Bockbier, gebraut im Museum, vorbereitet. Das glühende Eisen wird in das Bier ca. 2-5 Sekunden eingetaucht bis sich ein hoher feinporiger Schaum gebildet hat. Dabei verliert das Bier an Kohlensäure. Durch den Hitzeschock karamellisiert der Restzucker im Bier und gibt dem Bier einen weichen, intensiveren Geschmack. Vor allem aber die Mischung von dem warmen feinen Schaum, dem kalten Schaum und dem kalten Bier ist ein Erlebnis im Mund!
Das sind die hoch seltenen Momente wo ich überhaupt etwas alkoholisches trinke, noch dazu Bier. Mich reizen solche Traditionen und ich freu mich sehr es erlebt zu haben. Solche ungeplanten Erlebnisse machen dieses Museumsdorf für mich aus. Immer wieder lernen und erleben wir Neues. Toll!
