Weinkiste, Zirbelholz und Kaffebohnensack

kaffeebohnensack

Unser Eingang ist super eng. Platz für einen Stuhl Fehlanzeige. Lauter Türen die schnell nicht mehr zugänglich sind.  Die Zeit für Sommerklapperl ist längst vorbei. Schnürschuhe und Stiefel sind jetzt angesagt. Mein Rücken tut zu weh um mehrfach am Tag in dieser unbequemen, bückenden Haltung Schuhe zu schnüren. Eine schmale Sitzgelegenheit in ergonomischer Höhe musste her. Eine meiner hohen Weinkisten aus dem Garten schien praktikabel, stabil genug und war vorhanden. Da die Sitzfläche durch Querleisten und Spalten doch eher unbequem war nähte ich ein Kissen gefüllt mit Zirbelholt. Das passt sich nun gut an die Leisten an und überbrückt die breiten Ritzen. Für den Bezug nutzte ich einen bedruckten Kaffeebohnensack. Durch die grobe Jutestrucktur war dieser nicht gerade komfortabel zu vernähen. Immer wieder rutschten einzelne Jutefäden aus der Naht. Zuletzt klappte es. Solche Shabby chic Dinge gibt es kaum hier. Meistens sind es genau diese Stilbrüche die einer Sache zu mehr Geltung verhelfen. Das Polarisierende hat immer seinen Reiz. Nun kann ich mir bequem die Winterschuhe anziehen. Sofern nicht alle ihren Firlefanz genau dort ablegen!

Filzstulpen

Glasstulpenrot

Meine Freundin, die Rot mag, hatte Geburtstag. Sie hatte ich schon an Weihnachten angesteckt alles aus Pokalgläsern zu trinken. Nun bekam sie ein weiteres Filzstulpenset für ihre Gläser. Rot kommt in meinem Leben nicht mal recht als Randerscheinung zur Geltung. Orange dagegen hatte mal sehr viel Raum, vor allem bekleidungstechnisch. Mir machte es Spaß zweifarbig in rot und orangenen Tönen zu nähen. In meinem Arbeitszimmer empfand ich diese Farbe allerdings als befremdlich. Rot ist mir definitiv zu laut.
Noch immer sitzen wir Zuhause und hüten Windpocken. Allerdings scheinen auch die letzten nun aufzugeben. Ich bin müde vom vielen Pflegen, spielen, umsorgen. Mein Söhnchen dagegen kommt zu meiner Freude wieder zu Kräften und hopste hier mitsamt der großen Schwerster durch das Haus. Kräftemäßig passen wir gerade nicht recht zusammen.

Strickanleitung Bommelmütze

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Nein, ich habe uns kein Haustier angeschafft. Es ist nur ein Fellbommel. Ich habe mir aus dünnster Mohairwolle und Merinowolle in Sandfarben eine Mütze gestrickt. Die Mohaiwolle fällt nadelstärkentechnisch nicht sonderlich ins Gewicht, macht aber die Mütze herrlich fluffig. 2 Knäuel Merinowolle, ein Knäuel Mohair. 4er Nadelspiel. Zwei Rechts, zwei links. 96 Maschen also 24 M auf jeder Nadel. Für mich habe ich 17 cm geradeaus gestrickt weil ich eine Mütze gerne bis ganz über den Ohren habe. Natürlich kann die Mütze auch einen Umschlag bekommen. Dann muss in gewünschter Breite weiter gestrickt werden. Jetzt wird abgenommen wie folgt: jede zweite Linksrippe zusammen. Zwei Reihen stricken. Die anderen Linksrippen zusammenstricken. Zwei Reihen darüber stricken. Nun jede zweite Rechtsrippe zusammenstricken. 1 Reihe stricken, darauf die anderen Rechtsrippen zusammenstricken. Jetzt ist immer 1 rechte, 1 linke, 1 rechte, 1 linke u.s.w Masche auf den Nadeln. Nun werden immer zwei zusammengestrickt. Wer mag kann nun einen Pompon machen und ihn auf die Mützenspitze nähen, oder wie ich hier einen Fellbommel. Weil Marie meine Mütze sofort haben wollte, die Wolle noch für eine Kindermütze reicht strick ich ihr auch eine. Allerdings kommt an diese Mütze nur ein kleiner Fellbommel (obwohl ich mir nicht sicher bin ob der kleiner Bommel nicht doch besser zu mir passen würde. Das Ganze ist sowieso für mich ein ungewöhnlicher Ausflug in die Welt der Accessoires)
Meine Stimme meldet sich dezent zurück. Mal sehen wie das nach dem Geburtstagsfilzen mit 15 Mädels aussieht. Aber ich bin heilfroh überhaupt wieder einen kleinen Ton raus zubekommen. Morgen wird dann wieder geschwiegen und gepflegt.

„Genau so wie im letzten Jahr“

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heiligefamilie

wollten meine Kinder auch den diesjährigen Adventskalender haben. Das kam mir aus verschiedenen Gründen sehr entgegen nicht zuletzt weil er mir so weiß und romantisch gut gefallen hat. Dazu kam eine von Marie gebastelte Krippe. Jona wünschte sich auch die Adventskalenderfüllung. Überraschungseier sollten es sein. Ich kann diese Dinger eigentlich nicht leiden. Viel zu viel Müll und im Inneren meist scheußliches zum Wegwerfen. Ein wenig rehabilitiert sind diese Eier seit ich vor langer Zeit mit meiner Freundin begonnen habe sie wie Horoskope zu benutzen; Jedes mal wenn wir uns besuchen besorgt der Eine für den Anderen ein Überraschungsei. Gegenseitig deuten wir nun das was aus dem Ei kommt für den Anderen. Es waren viele sehr nette Geschichten dabei und sie haben genauso viel gestimmt, sind eingetroffen oder auch nicht wie die Horoskope in der Tageszeitung und im Radio. Spaß hatten wir dabei aber deutlich mehr! Nun, Jona hat also einige dieser Eier in seinem Kalender. Marie bekommt jeden Tag ein Rätsel und wir Eltern haben einen zauberhaft gebastelten und bestückten Kalender von Marie bekommen. Daraus kam schon für jeden von uns ein lieber Brief und heute ein genähtes Püppchen. Wir haben es gut. Ich hoffe Ihr auch!

Ich habe mein Auftragsbuch für dieses Jahr zugeklappt. Im nächsten Jahr mach ich mich dann wieder für Euch an die Arbeit.

Stiefelstulpen aus Trachtenwolle

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Meine neuen Stulpen können im Schuh oder auch drüber wie Gamaschen getragen werden. Sie sind nach einem E-book von andrella aus Trachtenwolle gestrickt.
Hier scheint die Sonne und es ist eine Freude. Der Herbst ist die Zeit wo sich die Natur von allem trennt was nicht mehr benötigt wird, sich reduziert auf das Wesentliche, die Kräfte im Kern sammelt. In diesem Loslassen liegt etwas sehr beruhigendes wie ich finde. Wenn es Zeit ist darf der neue sich verschenkende Zyklus beginnen. Immer und immer wieder erleben wir so den Lauf der Dinge. Wie oft ist uns die Fülle an Angeboten und Pflichten, die vielen Anforderungen und Erwartungen „da draußen“ zuviel. Diese Zeit läd uns ein sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und begleiten diese Bewegung. Lassen wir uns nun darauf ein oder lenkt uns das ganze Trieben im Außen auch ab von der Beschäftigung mit uns selbst und dem was da tief drinnen in uns zu finden ist? Ich mag diese Zeit!

Kühl- oder Wärmebeutel

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Ich mag es mir Wärme an die Füße oder den Bauch zu legen, vor allem wenn ich wählen kann in welcher Weise. Und weil ich die herkömmliche Wärmflaschenform, vor allem den Ausguß, nicht besonders leiden kann, bekam ich diesen Anti-Kater Eisbeutel zu Weihnachten. Er kann heiß und kalt befüllt werden. Ich habe gegoogelt und bin auf diese Bezeichnung gestoßen. Also einen Kater habe ich nie weil ich eigentlich keinen Alkohol trinke und wenn dann garantiert in keinen Katermengen. Kopfschmerzen habe ich dagegen schon gelegentlich. Für Eiswürfel ist das Kunststoffmaterial vermutlich okay, aber bei Wärme fühlt es sich nicht so ideal an. Ein Bezug mußte her. Aber bei der Form? Da habe ich schon ein wenig überlegen müssen. Wenn die Wärmflasche gefüllt ist fühlt sie sich schaurig schön wabbelig an. Mal sehen wie das nun mit dem Bezug ist.

Herbstbeschäftigung.

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Dieses Armband aus Wolle hüte ich wie einen Schatz. Marie hat es mit 3 Jahren in der Spielgruppe für mich gemacht. Dieses weichen Material im Kontrast zu den Glöckchen, so zart. Schon die Kleinsten können diese Arbeit tun; mit einer Stopfnadel (mit runder Spitze) kann alles aufgezogen werden was gefällt. Ungesponnene Wolle kann durch warme, feuchte Kinderhändchen zu Kügelchen geformt werden und anschließend auf ein stabiles Garn aufgefädelt werden. Eine Kerze anzünden und schon ist bei schlechtem Wetter doch noch schöne Stimmung.

Glückliche Momente.

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Diese schönen Stücke hier haben mich heute via Post erreicht. Ich hatte mit Andi von Leinenglück getauscht. Und ich kann Euch sagen dieses Kissen ist in echt noch viel schöner als hier auf dem Bild. Andis Stickereien sind Liebe auf den ersten Blick für mich. Immer wieder schau ich auf ihre Seite weil diese Arbeiten mich in meinem Innersten ansprechen und mich beschenken. Jetzt ist so ein Kissen bei mir und ganz meins.
Schon gestern hat sich ein Herzenswunsch von mir erfüllt; ich habe von meiner Freundin eine Turmalinscheibe bekommen. Und schon heute habe ich jemand gefunden der sie mir, bezahlbar, fasst. Ich bin also reich beschenkt, wie so oft, und dankbar für diesen glücklichen Umstand.