Basteln mit Papier und Übertrittsgedanken. Crafting With Paper. Thoughts about the transfer to a different education level

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Ferienzeit heißt bei uns länger Schlafen, Hörbücher, Handarbeiten, Spielen und Basteln. Marie hat unseren Kater Pablo beim Fische fangen in Papier festgehalten.
Keine Schule heißt für mich vor allem ein „fleißender“ Tag. Ein Tag am Stück, ohne Zeiteinteilung. Was für ein Genuss solche schlichten Umstände doch sind. Schulfrei heißt auch eine Pause von den damit verbundenen Anstrengungen. Marie ist sehr mit dem „Übertritt“ beschäftigt. Seit ihrem Wechsel von der Waldorfschule hat sie viel aufholen müssen um auf das geforderte Regelschulniveau zu kommen. Nicht nur inhaltlich sonder auch in Routine und Geschwindigkeit. Ein Glück dass ihr die neue Schule und diese Art zu arbeiten so gut gefällt! Sie wird von sehr achtsamen und fröhlichen Lehrern motiviert und begleitet. Sie hat diese große Veränderung mutig und sehr konzentriert gemeistert. Ich bin sehr froh wenn dieser Übertritt vorbei ist. Was da vor allem von den Eltern für ein Drama darum gemacht wird ist erschreckend für mich. In unserem Umfeld beobachte ich den Umgang mit dem Schulthema und der Übetrittsgeschichte seit Jahren. Warum bedrängen die Eltern ihre Kinder so sehr? Warum muss es immer gleich das Gymnasium sein? Ständig lastet dieser enorme Druck von Erwartungen auf den Kindern. Ich beobachte auch die Kinder die vordergründig keine Probleme mit der Schule haben. Doch die Kraft wird benötigt und die Kinder und Eltern sind oft so ermüdet. Stundenlanges Lernen am Wochenende und den Ferien. Der Weg nach Oben ist doch zu jedem späteren Zeitpunk immer möglich. Vor allem dann wenn die Kinder wissen wo sie hinwollen, erkennen wofür genau sie sich anstrengen. Ich erlebe junge Leute die nie Zeit hatten zu wachsen. Die Seele braucht Raum um sich zu entwickeln, zu wurzeln und so eine Persönlichkeit zu entwickeln eben zeit zum Müßiggang. Dann beginnt das Studium in vollen Hörsälen und dem Druck möglichst schnell für die Arbeitswelt fertig zu werden. Schon zu diesem Zeitpunkt  schienen mir die jungen Leute ausgebrannt und innerlich ausgehöhlt von Tempo und den gestellten Anforderungen. Wie sollen solche Menschen den Stürmen des Lebens gewachsen sein? Wann war Zeit Sozialkompetenzen zu entwickeln, sie zu übern, sich zu erspüren? Die Sehnsüchte und Wünsche die in diesen vielen Jahren gewachsen sind sind oft zu großformatig und haben in der Wirklichkeit kaum Überlebenschancen. Und ich rede nicht von der kreative Kraft von Visionen! Wie realistisch ist es unter solchen Bedingungen innere Zufriedenheit zu spüren?

Haben die Eltern kein Vertrauen mehr in die inneren Kräfte ihrer Kinder? Ihrem eigenen Lebensweg? Eltern haben so oft Angst um ihre Kinder. Angst ist gut denn sie lässt und vorsichtig werden. Dafür ist sie da, aber nicht um zu manipulieren oder zu lähmen.
Ich erlebe dass wir Eltern uns mehr oder weniger oft darüber echauffieren warum unser Stückchen Kuchen nicht mal uns alleine vorbehalten bleiben kann ohne eine stochernde Kindergabel. Eine Nachtruhe ungestört bleibt. Eltern müssen oft teilen, sich zurücknehmen. Warum also wollen wir dann unbedingt unsere Träume und Sehnsüchte mit unseren Kindern teilen? Die Kinder haben ihre eigenen Pläne, ihren eigenen Lebensweg eigenen Träume und oftmals erahnen sie diesen  frühzeitig und folgen dem Wind der in ihren Seelensegeln bläst. Es liegt an uns Eltern den Kindern vorzuleben Verantwortung für seinen Träume zu übernehmen, dafür einzustehen, sie zu leben.  Natrlich in achtsamer Weise seinem Umfeld gegenüber. Ich denke das ist die große Herausforderung als Eltern; Vertrauen haben. Die Grenze zu erspüren wo der Lebensweg der Kinder anfängt und die guten Wünsche für das Kind zur eigenen Sehnsucht werden. Wenn das halbwegs gelingt sind Eltern nicht von ihren Kindern enttäuscht und Kinder fühlen sich von ihren Eltern wahrgenommen und geliebt. Und darum geht es doch oder?

Vacation at our place means sleeping in, audio books, handiwork, playing and crafting. Marie captured our cat Pablo on paper while he was catching fish.

Not having school means to me a day that „flows“. A day all in one piece, without the segmentation of time. What a treat such simple circumstances are. No school means a break from the struggles connected with it. Marie is very much occupied with the choice of education levels. Since changing over from the Waldorf School she has had to catch up with a lot to meet the required education standard of a regular public school. Not only in regard to contents, but also routine and speed. What luck it is that she really likes the new school and this new way of learning. She is being motivated and attended to by very perceptive and cheerful teachers. She has mastered this change very courageously and in a very focused way. I will be glad when the transfer to a different education level has been accomplished (between 4th and 5th grade, the choice is between continuing on either to grammar school, the secondary intermediate school or the secondary general school, which offers its pupils the lowest level of educational standard – note by the translator). I find it frightful what a drama particularly the parents make of it. In our surroundings I have been observing for years how this school issue is dealt with. Why do parents beset their children so? Why does it always have to be a grammar school? The enormous pressure exerted by the parents is always weighing on the children. I also watch the children who seemingly have no problems at school. But strength is needed and both the children and the parents are often so worn out. Hours of studying on the weekend and during vacation. The „way up“ is always accessible at a later time, isn´t it? Especially when the children themselves know where they want to go and can identify for what exactly they are labouring. I have known young people who never had time to grow. The soul needs space to develop, to root itself and to find its identity. Time for idleness. Then studies in overfilled lecture halls begin as well as the pressure to finish as quickly as possible and be ready for the working world. At this point young people seem to me to be already burned and hollowed out inside by the speed and the great demands made on them. How shall such people be able to meet the storms of life? When was there time to develop social skills, to practice perceiving one´s own self? The desires and wishes that have grown through the years are often over-large and have a scarce chance of survival in the real world. And I´m not talking about the creative power of visions! How realistic is it to be able to feel inner satisfaction under such circumstances?

Do parents not have any faith anymore in the inner strength of their children? Parents are so often afraid for their children. Fear is good, because it makes us careful. That is what it is for, not to manipulate or to paralize. I have knowm us parents to get more or less worked up because our little piece of cake can´t stay on our plate without a child´s fork stabbing around in it. Because a night´s sleep can´t remain undisturbed. Parents must often share, step back. Why then do we want to share our dreams and desires with our children? The children have their own plans, their own life´s path, their own dreams, and often they sense this very early and follow the wind that blows in their own soul´s sails. It is our part as parents to show our children how to take on the responsibility for one´s dreams, to answer for actually living them. In a way that is attentive to one´s surroundings, naturally. I think that that is the big challenge for us as parents: to have faith. To sense the fine line where the path of the children begins and the best wishes for a child become one´s own desire. If that is accomplished, parents are not disappointed by their children and children feel noticed and loved by their parents. And that is what it is all about, isn´t it?