Licht und Schatten

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Allzu oft monieren Leute dass Ihre Arbeiten abgekupfert oder Ideen geklaut werden. Das ist sicher oft der Fall. Nicht immer weiß man den Hintergrund wie es zu so einer Beobachtung kommt. Bei skypen mit meiner lieben Freundin Anu stellen wir nicht selten fest dass uns die selben Gedanken beschäftigen, sogar auf gleiche Ideen stoßen, manchmal sogar umsetzen. Wer hat dann von wem geklaut? Das Phänomen dass Menschen gleiche Gedanken an unterschiedlichen Stellen auf der Welt haben ist ebenso wenig neu wie die Bienen gleichermaßen erkranken egal ob räumlich voneinander entfernt. Mein Judasbaum zeigt genau die gleichen Merkwürdigkeiten wie der Baum in Tantes Garten 160 km weiter weg. In Asien versteht man es als großes Lob wenn Arbeiten nachahmenswert sind und reproduziert werden. Damit möchte ich den rücksichtslosen Ideenraub nicht beschönigen. Nein, sicher nicht. Immer sollte das Gebot sein achtsam miteinander umzugehen!
Wem diese Arbeit hier bekannt vorkommt und wer so etwas bereits in einem Ausstellungskatalog gesehen hat der hat richtig gesehen; Ich wollte sehr gerne so ein Filzobjekt haben und machte mich über viele Kanäle auf die Suche nach der Frau die das Objekt meiner Freude gefilzt hat. Ganz ohne Erfolg. Selbst dem vermuteten Ehemann und dem Filznetzwerk habe ich geschrieben um ein solches Teil erwerben zu können. Alle Versuche blieben erfolglos. Irgendwann machte ich mich dann selber an die Arbeit. Die Bemühungen hinter der Filzumsetzung bleibt für den Betrachter unsichtbar. Gerne wird sich rasch eine Meinung gebildet, die ohne nähere Informationen durchaus folgerichtig scheint,  ohne zu hinterfragen. Miteinander reden loht immer!
Auf dem Tisch stehend drehe und wende ich die Schüsselchen immer wieder neu und erfreue mich. Mein in Filz gearbeiteter Zengarten.

Insektennester

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Die Schablonen wurden von Frau Rabenfilz gut durchdacht und ich fertigte, um die Herausforderung noch besser zu verstehen und nicht nur Zuschauer zu sein, ebenfalls ein solches Filzobjekt. In den einzelnen Phasen berieten wir worauf es ankommt, was zu beachten sei. Es ist sehr spannend so einen komplexen Filz entstehen zu sehen. Der zweite Durchlauf nimmt die Erkenntnisse des Prototypen auf und die Arbeit ist natürlich dementsprechend leichter. Anu ist ein wahrer Tüftler und das Arbeiten mit ihr ist sehr angenehm!
Eines der runden Formen ist etwa 15 cm im Durchmesser. Jedes Nest hat einen Seitenwand und ist in sich geschlossen. Hier wurde Merinowolle und Seidenfasern verarbeitet.

Filz und Licht

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Wenn ich die Finger im warmen Wasser habe, mein Tempo reduziere, erinnere ich mich immer warum mir das Filzen so am Herzen liegt; automatisch kommt man in einen kontemplativen Zustand. In sich hörend, spürend. Filzen hat heilende Qualitäten. Immer dann frage ich mich warum ich das nicht, so wie früher, täglich mache? Es sind zu viele andere Facetten geformt worden und fordern nun auch ihren Raum. Dadurch stellt sich leider eine gewisse Zerissenheit ein. Für den Moment lege ich den Schwerpunkt in das Filzige, es tut mir gut (meine Nähmaschine schaut mich immerzu auffordernd an, scheußlich!)
Gestern entstand dieser Lichtball. Ein gleichmäßiges Ergebnis macht mir Freude. Die Strukturen zeigen sich ohne Beleuchtung anders als mit Licht und sind für mich wie eine Landkarte. Bald ist dieser Filz schon auf Reisen zur neuen Besitzerin.

Filzüberzieher.

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Den linken Filz habe ich Euch schon gezeigt. Nun sind gestern drei weitere „Stulpen“ entstanden und machen die Runde komlett. Ich habe den Filz großzügig bemessen und so stark gewalkt dass ein festes Material aus der Wolle wurde. Er muss viel aushalten können. Was genau zeig ich Euch wenn ich die drei entstandenen Teile geschnitten und versäubert habe. Wir hatten hier gestern einen wunderbar sonnigen und auch spätsommerlich warmen Tag. Meine Kinder haben den ganzen Nachmittag draußen gespielt ohne mich in Anspruch zu nehmen. So konnte ich auf der Terrasse Licht tanken und arbeiten. Das Walken hat meine Arme gefordert und heute merke ich wie viel Kraft in das Material gewalkt wurde! Einen guten Wochenstart Euch allen.

Winden-Traumnest.

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Mein Sohn kam vor einigen Tagen zu mir mit einer weißen Windenblüte und sagte: „Schau Mama, das ist Mutter Gottes Trinkbecherlein“ Er singt im Kindergarten ein passendes Lied und das gesungene Bild scheint sich schon mit ihm verbunden zu haben.. So entstand dieses „Mutter Gottes Trinkbescherlein Traumnest“ In ihm sind kleine Körnchen, für das sinnbildliche Körnchen das sich mit einer Idee in uns legt, keimt und wächst um zur rechten Zeit Früchte zu tragen.

Die Anregung zu diesem Filzthema habe ich von Karen Betty-Tobias. Sie fertigt wunderbare Wunschknospen.

Traumnest „Healing“

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Dieses Taumnest steht im Zeichen eines Heilungsprozesses. Gefertigt in Blau der Farbe der Heilung.Im Inneren ist ungesponnen Wolle ausgelegt. Ganz weich und warm ist es dort drinnen. Sorgsam werden Wunden versorgt und verbunden, und genauso weich umhüllt liegt dort der Heilungswunsch verborgen. Die Öffnung ist groß genug um alles hineinzulassen was erwünscht ist, und dennoch gibt es noch eine zweite Membran die prüft ob das was da hinein soll auch gut tut und Gutes wirkt. Die aufgestickten Sterne laden ein nach ihnen zu greifen, das Große zu hoffen. Die Schwere der Silberperlen helfen die Unterlage zu spüren und sich zwischen Erde und Sterne zu spannen. Ein Stückchen gefilzte Seele.