Filzmomente

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Das waren die Filzmomente von gestern. Die gelbe Schmierseife leuchtet im Sonnenlicht. Wasserspritzer-kontinente. Mengenkärtchen vom Buben. Rechenwürfel vom Mädchen. Beim Filzen mit beiden geübt. Eine Lach- und Kuschelpause. Das war ein Filzmoment den Marie heute heimlich fest hielt. Später dann leider meine leuchtenden Schuhlöffel ruiniert. Ein Jammer. Der Schuhlöffel aus Metall ist enttäuschend. Total scharfkantig und ein lascher Typ. Sofortige Materialermüdung schon beim ersten Einsatz. Schlappschwanz, echt wahr! Fertige Filzhauschuhpaare versöhnen.
Gelb ist nach diesem Beitrag keine Farbe des Frohsinns und der Sonne mehr. Ich bin sprachlos und sehr betroffen. Was Eltern alles mit ihren Kindern tun ist unbegreiflich für mich. Immer wieder ist es die Spritualität, der Glaube der Schlimmes anrichtet. Im Namen Gottes, aus Liebe, oder für höhere Ziele und Werte. Was ist das denn für eine Liebe??  Erst gestern hörte ich nach wahrscheinlich 25 Jahren einen Song aus meiner Jugend. Sehr polarisierend und eine merkwürdige Ausdrucksweise von Liebe.

Beim Filzen

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schweift der Blick und ich bemerke schöne Details um mich herum. Dieses mal war es der helle Sonnenschein der die Seifenbläschen in meinerm werdenden Filz zum Schimmern in allen Farben brachte. Der Schuhlöffel aus durchscheinendem, rotem Plexiglas im gleißenden Sonnenlicht mit dem Grau der Wolle und der schwarzen Fußmatte fand ich sehr schön! Löst man die Funktionalität und gelernten Informationen der Dinge auf, sieht man nur die Formen. Formenspiele entstehen. Vielleicht nur Ausschnitte und schon werden die Gegenstände zu Landschaften und schaffen neuen Bildräume. Zeit beim Filzen seine Umgebung anders wahr zu nehmen, sich in die Momentaufnahmen von Licht und Schatten zu vertiefen. Ich liebe es!
Später dann taten mir aber auch die Hände weh. Ich habe gestern viele Stunden gefilzt. Meine Kinder hatten sich nach draußen verzogen. Gut für mein Gemüt. Es sind Ferien und die Zwei nutzen die Freizeit um geschwisterliche Rangeleien zum x-ten mal zu proben. Zenübungen für mich. Täglich. Zuweilen bin ich ob der entstehenden Stille im Haus mehr als dankbar. So habe ich die Zeit genutzt um mich meiner geistigen und körperlichen Freiheit entgegen zu filzen. Es ist Land in Sicht. Wie gut. Meine Knochen brauchen dringend Erholung. Abends schmier ich Kyttasalbe damit meine Hände noch eine Weile diese Belastungen aushalten. Beinwell. Eine tolle Pflanze. Ja und so filze ich mich gleich wieder weiter in einen neune Tag voller neuer Momentaufnahmen die sich rund um meinen Arbeitstisch finden. Ich habe meinen Workshop-Tisch nur halb abgebaut und die verbleibende Hälfte steht noch mitten in unserem Wohnzimmer. So bin ich näher dran an der Familie und kann die Sonnenstrahlen genießen. Habt einen schönen Feiertag heute!
Einen wundervollen Seelenausblick gibt es hier zu erhaschen.

Filzlandschaften, Fußwärmer, Seelensohlen, Hausschuhe, Finken, Puschen..

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Filzlandschaften werden zu Fußkleidern. 5 Paar Filzschuhe sind in den letzten 8 Tagen entstanden. Feine Merinowolle, Seidenkokons, Maulbeerseide, Latex, Silberfaden.
Während ich filzte beschäftigte ich mich damit wieviel Mühe es den Seidenspinner kostet sich in einem 800 Meter langen Endlosfaden zu verpuppen. Der Einsatz der Frauen und Männer die Seide zu gewinnen, zu verarbeiten. Das Schaf mit seinem Fell, die Schafschur. Das Verarbeiten der Rohwolle zum fertigen und sauberen Wollfleece. Und dann erst kommt meine Arbeit. All die vielen Stunden, 50, für fünf Paar Schuhe. Ein schönes Ergebnis. Für mich so wertvoll!
Und die Arbeit geht weiter. Noch ist nicht mal die Hälfte geschafft. Möge die Macht mir mir sein…