Selber denken macht Schlau

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Nach vielen Jahren stellt sich gelegentlich die Frage wie ich meinen Blog pflegen möchte. Will ich mir in die Seele, auf die Hände, ins Leben schauen lassen? Oder wie viel davon will ich? Was und wozu will ich etwas sagen? Will ich Alltägliches oder auch Oberflächlicheres erzählen und zeigen? Gewöhnliches nimmt ja schließlich einen großen Teil des Tages ein.

Wenn ich mich umsehe dann findet sich eine enorme Bandbreite: da gibt es die Blogger die seit Jahen regelmäßig posten. Der größte Teil beginnt mit einem Blog und nach ein paar Beiträgen steht der Blog für Wochen oder auch Monate still. Und es gibt Blogs die sind Datenleichen weil sie vor sich hin gammeln. Inhaltlich ist auch viel zu finden. Alltägliches, die die immerzu erklären, aufklären und/oder sich mal Luft machen müssen und die die Seitenweise Tiefgründige zu sagen haben. Im Fall wird alles selber gemacht. Das alles ist wunderbar und bereichert die Vielfalt und macht hoffentlich jeden Einzelnen glücklich. Doch irgendwie wird einem auch zu jedem Thema, wenn man will, alles vor gekaut. Im Grunde muss man sich zu nichts mehr Gedanken machen oder auch selber hinfühlen, herausfinden, entdecken. Es findet sich, mit ein bisschen Suchen im Netz alles und wenn man für sich was entdeckt dann kennt es die Welt da draußen sicher auf so machen Blogs schon längst. Aber gerade der eigene AHAAA-Effekt ist doch ein wundervoller Moment. Spätestens wenn dieser digital geteilt wird schlägt das den Bogen zu den ewigen Monieren weil sie sicher sind hier wurde eine Idee geklaut (was es natürlich auch gibt!).

Dabei ist doch das  Selber denken, selber eine Lösung finden, selber Spüren und Fühlen das was uns von innen heraus bildet und uns unabhängig macht. „Selber denken macht Schlau“.

Heute ist es ein unglaublicher persönlicher Schatz geworden es sich zu leisten Momente und Dinge ganz ohne Kamera vor der Nase zu erleben. „Nur“ mit dem eigenen „Seelenmemoriestick“ aufzunehmen, nichts materiell (digital wird da schon auch Materiell) fest zu halten. Und dennoch verlieren solche Momente nicht an persönlicher Wichtigkeit! Es scheint mir nämlich dass heute nur als wichtig zählt was vorzeigbar und damit nachweisbar ist.

Immer wieder stelle ich fest dass sowieso keiner richtig zu lesen scheint. Denn in persönlichen Mails werde ich dann genau die Dinge gefragt die recht aktuell auf meinem Blog stehen.

Und da stellt sich mir wieder die Frage: Wie soll er denn sein mein Blog? Am Ende schreibt man da für ein Heer an Leuten die man noch nie gesehen hat geschweige denn ansatzweise kennt…die häufig nicht lesen sondern kucken…. reichen dann nicht auch Bilder?