Beim Filzen

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schweift der Blick und ich bemerke schöne Details um mich herum. Dieses mal war es der helle Sonnenschein der die Seifenbläschen in meinerm werdenden Filz zum Schimmern in allen Farben brachte. Der Schuhlöffel aus durchscheinendem, rotem Plexiglas im gleißenden Sonnenlicht mit dem Grau der Wolle und der schwarzen Fußmatte fand ich sehr schön! Löst man die Funktionalität und gelernten Informationen der Dinge auf, sieht man nur die Formen. Formenspiele entstehen. Vielleicht nur Ausschnitte und schon werden die Gegenstände zu Landschaften und schaffen neuen Bildräume. Zeit beim Filzen seine Umgebung anders wahr zu nehmen, sich in die Momentaufnahmen von Licht und Schatten zu vertiefen. Ich liebe es!
Später dann taten mir aber auch die Hände weh. Ich habe gestern viele Stunden gefilzt. Meine Kinder hatten sich nach draußen verzogen. Gut für mein Gemüt. Es sind Ferien und die Zwei nutzen die Freizeit um geschwisterliche Rangeleien zum x-ten mal zu proben. Zenübungen für mich. Täglich. Zuweilen bin ich ob der entstehenden Stille im Haus mehr als dankbar. So habe ich die Zeit genutzt um mich meiner geistigen und körperlichen Freiheit entgegen zu filzen. Es ist Land in Sicht. Wie gut. Meine Knochen brauchen dringend Erholung. Abends schmier ich Kyttasalbe damit meine Hände noch eine Weile diese Belastungen aushalten. Beinwell. Eine tolle Pflanze. Ja und so filze ich mich gleich wieder weiter in einen neune Tag voller neuer Momentaufnahmen die sich rund um meinen Arbeitstisch finden. Ich habe meinen Workshop-Tisch nur halb abgebaut und die verbleibende Hälfte steht noch mitten in unserem Wohnzimmer. So bin ich näher dran an der Familie und kann die Sonnenstrahlen genießen. Habt einen schönen Feiertag heute!
Einen wundervollen Seelenausblick gibt es hier zu erhaschen.