Kindergeburtstag im Freilichtmuseum Schliersee

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Wir hatten einen tollen Nachmittag! Neben einer feinen Erdbeertorte Hollerschorle und Kräuterlimo hörten wir bei der Kinderführung durchs Museum wie die Kinder vor 300 Jahren gelebt haben. Da wird man demütig! Unvorstellbar wie das Leben damals war. Heute werden die Eltern narrisch wenn die Kinder ihr Bio-Pausenbrot vergessen und bis zum Schulende nichts im Bauch haben, die Kinder bekommen möglicherweise schon einen Tobsuchtsanfall wenn vom Einkaufen keinen Sammelkarten mitgebracht werden. Damals ging es den ganzen Tag ums reine Überleben. Die Menschen hatten dauernd Hunger und es war unvorstellbar kalt ohne Bekleidung wie wir sie heute kennen. Lederschuhe waren kostbar. Häufig trugen die Leute lediglich dicke Wollsocken und darunter geschnallt, geschnitzte,  Holzbretter. Niemand bekam ein Frühstück bevor nicht das Gras fürs Vieh von den Weiden geholt und die Tiere versorgt waren. Kartoffeln kannten die Bauern vor 300 Jahren noch nicht. Getreide war das gängige Nahrungsmittel in Form von Brot und Brei. Vom Tisch stand man immer, bis auf hohe Festtage, hungrig auf. Jeder hatte einen selbst geschnitzten Löffel. Selbigen gab er nur ab wenn man verstarb. Daher das Sprichwort. Eine professionelle Führung durchs Museum zu machen lohnt sich sehr! Die Kinder vergaßen die Zeitreise schnell als Markus Wasmeier mit dem Trecker vor dem Haus wartete. Alle Kinder wurden ins frisch geschnittene Gras geladen und Jona durfte seine Gäste durch das Museum fahren. Mit großem „Hallo“ waren sie auf und davon. Anschließend wurde „Räuber und Gendarme“, Hufeisen werfen, Kegeln gespielt und über die Hügel in alle Richtungen „geroast“. Glücklich und zufrieden und seeehr müde saßen alle 10 Kinder in den Autos. Es wurde ruhig auf der Heimfahrt. Wir großen waren im übrigen auch platt und schlüpften mitsamt unseren heuhaarigen Kindern ins Bett. Ein herzliches „Vergellt´s Gott“ an meinen Mann, Markus der unseren Jona sehr glücklich gemacht hat, dem ganzen Team vom Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee und Dieter Schnöpf, dem Museumsfotografen, für diesen unvergesslichen Tag. Es sind Tage wie diese die sich in unsere Seele brennen und wunderbare Spuren in unserem Sein hinterlassen.

Erster Mai. Stunden im Oberland. FIRST OF MAY. HOURS IN UPPER BAVARIA.

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Den ersten Mai verbrachten wir im Oberland. Jona sammelte in einem Garten, mitten in den Bergen, gelegen an einem Bach, ganz frische Hühnereier. Diese Hühner haben ein feines Leben; ein eigenes kleines Wäldchen wo sie sicher feine Frühlingskräuter und Waldmeister finden können, frisches Bergwasser und Abends einen sicheren Stall zum Schlummern. Auf einem Baumplateau in 8 Meter Höhe tranken wir Kaffee und kuckten den Gänsen und Hühner zu. Jona rannte viele male den Huckel hinauf und flog beinah hinunter. Er sah aus wie der Geissenpeter. Oben auf dem Berg streckte er die Hände zum Himmel. Voller Freude und Lebenslust. In sehr alter Zeit war diese Geste ein Zeichen sich mit dem Göttlichen zu verbinden. Es ist eine archaische Geste und wir nutzen sie ganz unbewusst wenn uns das Herz vor Freude bis zum Hals schlägt (nebenbei meinte er sicher auch er sei der Größte..).
Der Tag war an sich ruhig. Hier ein Besuch, dort ein Besuch. Und doch sind es immer diese einfachen Dinge die so erfüllend sind; eine tolle grüne Kirchentüre, der Blick vom Baumplateau hinunter zu den vielen Buschwindröschen, das Licht in den Bergen, ein eierrundes frisches Abendessen, mein springender Bubensohn. Das alles sind mir herzwärmende Augenblicke.

We spent the first of May in Upper Bavaria. Jona collected fresh chicken eggs in a garden in the midst of the mountains, close to a stream. These chicken lead a fine life; their own little grove where they can certainly find fine spring herbs and woodruff, fresh mountain water and a safe coop to slumber in. We drank coffee on a wooded hilltop 8 meters high and observed the geese and chicken. Jona ran up the hill many times and almost fell down it. He looked like the „Geissenpeter“ (Translator´s note: the goat herder Peter in Johanna Spyri´s book „Heidi“).

On the top of the hill he stretched his hands up to the sky. Full of joy and the love of life. In ancient times this gesture was a sign of connection with the divine. It is a very archaic gesture and we use it subconciously when our hearts jump for joy (by the way, he certainly also believed that he was the „greatest“!).

It was a quiet day. Here a visit, there a visit. And yet small things are always what is so fullfilling; a wonderful green church door, the view from the wooded hill top down to the many anemones, the light in the mountains, a fresh „square “ meal rounded off with eggs, my jumping young son. All of these are moments that warm my heart.

Ausflug ins Museum am Schliersee

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Gestern waren wir unverhofft und spontan im Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee. Die Kinder spielten wie immer vergnügt im Heu, kletterten auf Bäume um sich reife Äpfel zu mundrauben. Ich habe mir mein Strickzeug mit genommen und saß alleine mitten im Licht, der guten Luft und der wohligen Atmosphäre dieses Ortes und versuchte mich zu erholte von den Aufregungen der letzten Tage. Die Leinenmütze wurde fertig, ein Kaffeechen getrunken, eine kleiner Bubenmütze wurde begonnen. Meine neue Weste sieht aus wie ein Tier wenn sie so neben mir auf der Bank liegt. Ein bisschen „Hagrit-Wildhüter-Style“ Der Tag im Museum endete mit einer riesen Pfanne Kaiserschmarrn. Sehr lecker. Wer eine Tagesauszeit braucht ist dort sicher am rechten Ort.

Der Filzkurs im Oktober ist mehr als voll. Leider habe ich keinen Platz mehr frei. Aber ich denke über einen weiteren Termin noch in diesem Jahr nach.