Heute bei den Wagners

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erleben unsere Kinder die unterschiedlichsten Tiere am Schliersee. Im Museum und bei Bekannten. Das da oben sind Lilli und Max. Die Lieblingswollschweindl meiner Kinder. Marie füttert Max. Sie sind mit den Schweinen Spazieren gegangen, haben sie zurück zum Stall gebracht, manchmal geschoben. Jona hat mit Freude den Schweindl die Suhle bereitet, sie getreichelt und gekrauelt. Ein feines Scheineleben! Und irgendwann mussten die Kinder sich damit auseinandersetzen dass Lilli und Max geschlachtet wurden. Und natürlich haben unsere Kinder geweint! Es fiel schwer. Marie aß monatelang kein Schweinefleisch mehr. Das war okay so! Sie hat abgewogen was ihr wichtig ist und hat ihre Konsequenzen gezogen. Auch Gustav und Agate, die Lieblingsgänse, wurden geschlachtet.
Als wir im Garten bei Bekannten die freilaufenden Hühner, die aus dem angrenzenden Wald kamen, beobachteten fragen die Kinder ob die Hühner hier alt werden dürften. Gitti erklärte den Kindern dass sie anfangs die Tiere gerne so lange behalten hätte bis sie eines Tages einfach gestorben wären. Doch als sie sah wie die jungen, kräftigen Tiere die alten aus der Gemeinschaft drängten, sie hackten bis sie keine Federn mehr am Rücken hatten und die alten Tiere zunehmend alleine neben der Gruppe herliefen und so ein leichtes Fressen für den Fuchs sein würden überdachte sie die Lage. Natürlich heißt manchmal auch grausam. Denn es ist grausam wie Hühner dafür sorgen dass die jungen die Körner bekommen und nicht die Alten. Sie sagt zwei Jahre lang dürfen die Hühner den frischen Klee im Wald essen, werden gepflegt und gefüttert und abends im Stall vor dem Fuchs behütet. Und dann ist es Zeit zu gehen und dafür zu sorgen dass ihre Menschenkinder ein Abendessen bekommen. So wäre es gut für beide. Damit konnten meine Kinder leben.
Um sich eine eigene Meinung  bilden zu können muss der Mensch viele Erfahrungen machen, genau hin kucken und abwägen, Entscheidungen treffen. Und die Welt ist weder Schwarz noch Weiß. Und wer denkt dass Natürlich immer eine Kuschelveranstaltung ist der irrt!

Erster Mai. Stunden im Oberland. FIRST OF MAY. HOURS IN UPPER BAVARIA.

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Den ersten Mai verbrachten wir im Oberland. Jona sammelte in einem Garten, mitten in den Bergen, gelegen an einem Bach, ganz frische Hühnereier. Diese Hühner haben ein feines Leben; ein eigenes kleines Wäldchen wo sie sicher feine Frühlingskräuter und Waldmeister finden können, frisches Bergwasser und Abends einen sicheren Stall zum Schlummern. Auf einem Baumplateau in 8 Meter Höhe tranken wir Kaffee und kuckten den Gänsen und Hühner zu. Jona rannte viele male den Huckel hinauf und flog beinah hinunter. Er sah aus wie der Geissenpeter. Oben auf dem Berg streckte er die Hände zum Himmel. Voller Freude und Lebenslust. In sehr alter Zeit war diese Geste ein Zeichen sich mit dem Göttlichen zu verbinden. Es ist eine archaische Geste und wir nutzen sie ganz unbewusst wenn uns das Herz vor Freude bis zum Hals schlägt (nebenbei meinte er sicher auch er sei der Größte..).
Der Tag war an sich ruhig. Hier ein Besuch, dort ein Besuch. Und doch sind es immer diese einfachen Dinge die so erfüllend sind; eine tolle grüne Kirchentüre, der Blick vom Baumplateau hinunter zu den vielen Buschwindröschen, das Licht in den Bergen, ein eierrundes frisches Abendessen, mein springender Bubensohn. Das alles sind mir herzwärmende Augenblicke.

We spent the first of May in Upper Bavaria. Jona collected fresh chicken eggs in a garden in the midst of the mountains, close to a stream. These chicken lead a fine life; their own little grove where they can certainly find fine spring herbs and woodruff, fresh mountain water and a safe coop to slumber in. We drank coffee on a wooded hilltop 8 meters high and observed the geese and chicken. Jona ran up the hill many times and almost fell down it. He looked like the „Geissenpeter“ (Translator´s note: the goat herder Peter in Johanna Spyri´s book „Heidi“).

On the top of the hill he stretched his hands up to the sky. Full of joy and the love of life. In ancient times this gesture was a sign of connection with the divine. It is a very archaic gesture and we use it subconciously when our hearts jump for joy (by the way, he certainly also believed that he was the „greatest“!).

It was a quiet day. Here a visit, there a visit. And yet small things are always what is so fullfilling; a wonderful green church door, the view from the wooded hill top down to the many anemones, the light in the mountains, a fresh „square “ meal rounded off with eggs, my jumping young son. All of these are moments that warm my heart.

Ausflug ins Museum am Schliersee

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Gestern waren wir unverhofft und spontan im Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee. Die Kinder spielten wie immer vergnügt im Heu, kletterten auf Bäume um sich reife Äpfel zu mundrauben. Ich habe mir mein Strickzeug mit genommen und saß alleine mitten im Licht, der guten Luft und der wohligen Atmosphäre dieses Ortes und versuchte mich zu erholte von den Aufregungen der letzten Tage. Die Leinenmütze wurde fertig, ein Kaffeechen getrunken, eine kleiner Bubenmütze wurde begonnen. Meine neue Weste sieht aus wie ein Tier wenn sie so neben mir auf der Bank liegt. Ein bisschen „Hagrit-Wildhüter-Style“ Der Tag im Museum endete mit einer riesen Pfanne Kaiserschmarrn. Sehr lecker. Wer eine Tagesauszeit braucht ist dort sicher am rechten Ort.

Der Filzkurs im Oktober ist mehr als voll. Leider habe ich keinen Platz mehr frei. Aber ich denke über einen weiteren Termin noch in diesem Jahr nach.