Bei Facebook wird bekanntlich viel geschwätzt und hemmungslos geteilt. Es gibt Leute wie mich, die solche Art der Informationsverbreitung nicht besonders mögen und auch schlichtweg keine Zeit haben. Sind Facebook-Gruppen zu bestimmten Themen nützlich und hilfreich? Dazu gibt es, wie immer kein klares Ja oder Nein.
Ich war in einer Janome Coverlock-Gruppe die einfach cool war; netter Umgangston und wirklich immer unermüdlich kompetente, sinnvolle Hilfe. So eine Facebook-Gruppe ist Gold wert!
Dann war ich in einer Hochsensiblengruppe, die auf mich eher wie wie eine Selbsthilfegruppe wirkte und soooo viel gepostet wurde, dass ich dringlich glaube die die das alles lesen auf jeden Fall nicht wirklich „Hochsensibel“ sind, weil sie mit dieser Kommunikationsflut scheinbar bestens klar kommen. Grund für mich diese Gruppe relativ schnell wieder zu verlassen.
Und dann bin ich Mitglied in so mancher Seifensiedegruppe. Ja, und hier muss man sagen ist der Inhalt ein bunter Mix aus fachlich interessantem, sehr viel Gezicke und dem Umstand, dass immerzu die gleichen Fragen auftauchen und ständig mühsame Diskussionen über immer den gleichen Sums geführt werden. Da helfen auch die hinterlegten Dateien zu den Themen nix, denn die Leute haben selten Interesse sich in ein Thema einzulesen. Auch die Neuankömmlinge nicht, gerade die nicht! Jeder hätte gerne eine persönliche Erklärung und Aufklärung zu den Grundlagen und Co.
Es entgleist immer wieder der Ton in Diskussionen und dann denke ich, es ist Zeit sich auszuklinken. Die gewerblichen Seifensieder wirken zudem regelmäßig auf mich wie die Argusaugen über die Hobbysieder. Manch einer fühlt sich offensichtlich wohl als berufener Aufpasser und „Gscheithaferl (ich frage mich dann immer ob diese Leute sich in ihrem alltäglichen Umfeld auch so bemüht korrekt benehmen?)“. Verdutzt war ich wirklich als eine gewerbliche Siederin nebenbei äußerte, dass sie schon Sorge hatte ob die Seifengemeinschaft ihr neues Buch freundlich aufnehmen würde. Darf man denn davon nicht ausgehen bei Gleichgesinnten?
Heute möchte ich Euch an einer Erfahrung aus einer der besagten „Seifensieder-Gruppe“ teilhaben lassen:
Ich stellte in einer dieser Gruppen eine Frage direkt an den Seitenadmin. Warum? Weil dieser Admin alles kommentiert und gerne den Eindruck erweckt umfangreich in dem Thema bewandert zu sein. Ich wollte also eine Experteneinschätzung zu einer fachlichen Fragestellung und keine Diskussion in der Gruppe. Die Antwort des Admins war: „Ich finde dein Seifen-Rezept grausam. Frag doch mal in der Gruppe“.
An dieser Situation kann man die feine Linie genau spüren die so schwer über das Internet zu erfassen ist. Hier, in solch einer Situationen trennt sich nämlich die Spreu vom Weizen, hier unterscheide ich den Experten vom „Gruppenschwätzer mit viel Wissen“. Der Experte ist nämlich in der Lage seine persönlichen Befindlichkeiten, seine eigene Meinung außen vor zu lassen und sich der Problemstellung professionell zu stellen und darauf zu reagieren. Wenn ich eine Meinung möchte kann ich auch meine Nachbarin befragen! Das Ergebnis war hier, dass ich keine Antwort auf meine gestellte Frage erhalten habe, sondern eine Meinung.
Genau das versuchen wir in unserem Filzforum bei Facebook anders zu gestalten. Hier darf alles gefragt werden und man kann sich darauf verlassen, dass es von meiner Seite professionelle Antworten und Lösungsvorschläge geben wird. Meinungen sind vielfältig und gehören für mich in einen anderen Kontext. Es lohnt sich beim Lernen sich auf sachliche, fachliche Aufgaben zu konzentrieren. Emotionalität und persönlich gefärbte Meinungen bring hier niemanden wirklich weiter.